Die Darstellung der Solidarność in der Regionalpresse der DDR am Beispiel des „Sächsischen Tageblatts“

Abstract
Die Ereignisse der Jahre 1980-1981 in Polen, die polnische Solidarność-Revolution wurde von der DDR-Führung mit Unruhe verfolgt. Zu den wichtigsten Instrumenten mit denen die Staatsmacht ihre Interpretation der Vorgänge in Polen durchzusetzen versuchte zählte die parteigesteuerte Presse. Die Zeitungen verschwiegen oder verfälschten unerwünschte Nachrichten aus Polen durch Selektion und Manipulation und verleumdeten die Freiheitsbewegung der polnischen Arbeiter wobei die sich nicht selten aus dem Arsenal jahrzehntealter antipolnischer Stereotype bedienten. Im Beitrag wird das Bild der Solidarność, das die DDR-Medien zu zeichnen versuchten am Beispiel des „Sächsischen Tageblatts“, des regionalen, sächsischen Organ der Liberal Demokratischen Partei Deutschlands, einer Analyse unterzogen. In der Solidarność-Ära gehörten die Ereignisse in Polen zu den Lieblingsthemen der Zeitung. Erst die Verhängung des Kriegszustandes bewirkte den Verzicht auf die bis dahin benutzten Propagandatechniken und –Mechanismen. Die Analyse zeigt, dass die zentrale Lenkung und Kontrolle der Presse zu einer weitgehenden Uniformität der ostdeutschen Tageszeitungen führte. Sämtliche Artikel, die 1980-1981 über Polen veröffentlicht wurden ähnelten einander, da sie denselben Informationsquellen entstammten.
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Die Darstellung der Solidarność in der Regionalpresse der DDR am Beispiel des „Sächsischen Tageblatts“ [w:] Die DDR und die Solidarność. Ausgewählte Aspekte einer Beziehung, hrsg. v. Konstantin Hermann, Dresden 2013, s. 171-182
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